Liebe Eulen- und Falkenfreundinnen und Freunde,
im NABU Märkischer Kreis sind
viele Arbeitsgruppen in den unterschiedlichsten Bereichen des Natur- und Artenschutzes ehrenamtlich aktiv. Wir, die AG Eulen und Falken befassen uns seit Jahren mit der Bestandsaufnahme und dem
Schutz der heimischen Eulen und Falken im Gebiet des
Märkischen Kreises.
Mit dieser Internetseite möchten wir uns und unsere Aktivitäten zum Schutz speziell des Steinkauzes, der Schleiereule, des Uhus, des Wanderfalken und Turmfalke vorstellen.
Hierbei handelt es sich zum Großteil um bedrohte und vom Naturschutz abhängige Arten.
Wir sind eine lose Arbeitsgruppe, die teils unabhängig voneinander, teils gemeinsam
in jedem Jahr ca. 20 Uhupaare im MK kartieren.
Wir betreuen, reparieren und erneuern insgesamt mehr als 120 Steinkauzröhren und Kästen und mehr als 50 Schleiereulen und Falkenkästen vor allem im Norden des Märkischen Kreises.
Das Vorkommen dieser drei Eulenarten und zwei Falkenarten sind eng an eine reich strukturierte Kulturlandschaft, also an eine vom Menschen gestaltete Landschaft und
damit letztendlich an uns Menschen gebunden. Jeder von uns kann dazu beitragen, dass die zum Schutz der Eulen notwendigen Maßnahmen durchgeführt werden können - insbesondere diejenigen, die mit
Ihrer Arbeit das Land bearbeiten und die Landschaft formen sowie diejenigen, die die Verantwortung für geeignete Gebäude tragen.
Foto © Siegfried Franke - Iserlohn
Welche Maßnahmen wir entsprechend
umsetzen, damit die jahrzehntelangen Bestandsreduzierungen gestoppt und uns allen eine überlebensfähige Population in unserem Kreis erhalten bleibt, ist nachfolgend für jede Eulen- und Falkenart
beschrieben.
Schutz des Steinkauzes
Der Steinkauz ist eine etwa amselgroße Eule, die als Standvogel das ganze Jahr über in ihrem Brutrevier anzutreffen ist. Als Lebensraum wählt der Steinkauz bevorzugt reich strukturierte
Kulturlandschaften, die Streuobstwiesen, Hecken und Kopfweiden enthalten. Wichtig ist, dass die Grünflächen in der Vegetationsperiode beweidet werden, vorzugsweise mit Schafen oder Rindern. Die
kurz gehaltenen Wiesen sichern dem kleinen Kauz eine erfolgreiche Jagd auf Mäuse, Käfer und Regenwürmer. In den alten, höhlenreichen Hochstammobstbäumen und Kopfweiden finden die Steinkäuze
geeignete Nistmöglichkeiten, um ihre Brut sicher großzuziehen. Diese Brutbäume sind in unserer Landschaft leider selten geworden.
Foto © Ulrich Diez - Lüdenscheid
Wir von der AG Eulen und Falken bringen Brutröhren an geeigneten Standorten an, die jedes Jahr betreuen, schneiden Obstbäume und Kopfweiden und engagieren uns stetig bei der Neupflanzung von
entsprechenden Bäumen/Obstbäumen und Hecken.
Schutz der Schleiereule
Die Schleiereule ist eine helle, etwa taubengroße Eule mit einem auffallend hellen, herzförmigen Gesichtsschleier. Auch diese Eule ist ein Standvogel, der sich das ganze Jahr über hier bei uns
aufhält. Als ausgesprochener Kulturfolger brütet die Schleiereule ausschließlich in menschlichen Behausungen wie Kirchtürmen, Scheunen, Dachstühlen, usw. und nutzt diese Orte auch als
Tageseinstände - vorausgesetzt der Vogel findet hier die notwendige Ruhe und hat die Möglichkeit zu freiem An- und Abflug. Feldmäuse stehen ganz oben auf dem Speiseplan der Schleiereulen, die sie
in offener Landschaft im Suchflug oder von einem Ansitz aus fängt.
Foto © Katharina Franke - Iserlohn
Damit diese schöne Eule auch weiterhin
in unserem Kreis angetroffen werden kann, gilt es vornehmlich die Dichte an geeigneten Brutplätzen und Tageseinständen zu erhöhen. Wir von der AG Eulen und Falken montieren und kontrollieren
spezielle Nistkästen, in denen die Schleiereule störungsfrei ihre Jungen großziehen kann, während durch die geschlossene Bauweise ein Verschmutzen der Umgebung verhindert wird.
Schutz des Turmfalken
Turmfalken sind Kulturfolger, die gerne in vom Menschen geprägten Gebieten brüten.
Früher nutzten sie alte Baumhöhlen zum Nisten, heute brüten sie gerne auch in Gebäudenischen, Nistkästen und Kirchtürmen.
Sie zählen zu den häufigsten Greifvögeln in Mitteleuropa und können in der Luft rüttelnd dabei beobachtet werden, wie sie ihre Beute erspähen. Häufig machen sie Jagd auf Kleinnager.
Bei dieser Greifvogelart ist die Gefiederfärbung des Männchens auffälliger als die des
Weibchens. Bei Männchen sind die rostbraune Oberseite mit schwarzen Endbinde charakteristisch. Weibchen sind eher unauffällig braun gefärbt und haben am braunroten Rücken dunkle
Querbänder.
FotoKatharina
Franke - Iserlohn
Auch für die Turmfalken
montieren und kontrollieren wir von der AG Eulen und Falken spezielle Nistkästen, in denen Turmfalken ungestört ihre Jungen großziehen können.
Hauptsächlich brüten die Turmfalken in
unseren Schleiereulenkästen, die für beide Arten gut geeignet sind.
Schutz des Wanderfalken
Dieser eindrucksvolle Falke ist größer als eine Taube und im Flug an den langen, spitzen Flügeln und dem relativ kurzen Schwanz zu erkennen, außerdem an den schnellen kraftvollen Flügelschlägen.
Ein weiteres gutes Erkennungsmerkmal ist der sehr dunkle Oberkopf und insbesondere der breite, schwarze Backenstreif. Die Gefiederfärbung ist oberseits blaugrau, unterseits hell mit dunklen
Querbändern bzw. Flecken auf der Brust.
Foto ©
Siegfried Franke - Iserlohn
Im Märkischen Kreis hängen an verschieden großen Industriegebäuden und auch an den Autobahnen spezielle Kästen für Wanderfalken, die
auch z.T. in jedem Jahr regelmäßig zur Aufzucht der Jungen genutzt werden.
Schutz des Uhu
Der Uhu ist die größte einheimische Eulenart. Seit 1909 war der Uhu in NRW ausgestorben. Erst ein Wiederansiedlungsprogramm von 1974-1988 in NRW und der Schutz vor Bejagung führte zu einer Neuansiedlung des Uhus in NRW.
Seit ca. 25 Jahren ist der Uhu auch bei
uns im MK wieder heimisch geworden.
Mittlerweile gibt es wieder ca. 20 Brutpaare bei uns im Kreis.
Die AG – Eulen überprüft und kartiert in jedem Jahr die heimischen Steinbrüche und Felsen im MK auf Vorkommen dieser schönen Eulenart.
Foto © Katharina Franke - Iserlohn
Kontakt:
Siegfried Franke
Am Heidufer 7
58638 Iserlohn
Tel. 02371-30940
sifranke@gmx.de